Volker Pesch

Dornen und Disteln soll er dir tragen

Küsten-Krimi

Buch

13,5 × 21 cm | 272 Seiten | ISBN: 978-3-87062-279-4 | € 12,95

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Drei Leichen im Naturschutzgebiet.
Ein Ackerboden als Geldanlage.
Und Geschosse aus einem Karabiner.

Der zweite Fall für Tom Schroeder, Polizeiseelsorger und Ex-Pfarrer.
Wo die Peene in die Ostsee mündet und nachts wieder der Wolf jagt,
ist wirklich Hinterland. Rapsfelder und Windparks prägen diese Landschaft.
Drei Moorleichen am Waldrand sind ein Zufallsfund. Waren es russische
Zwangs­arbeiter aus den letzten Kriegstagen? Ein heikler Fall für die Greifswalder
Kripo und für Polizeiseelsorger Tom Schroeder, zumal hochrangige Kreise darauf drängen,
die Akte rasch zu schließen. Aber die neue Hauptkommissarin mit dem
festen Händedruck stammt aus der Gegend, und manch einer im Dorf scheint sich zu erinnern.
Nur redet niemand – bis ein Mord geschieht. Und plötzlich nimmt der
Fall eine unerwartete Wendung, denn es gibt eine Verbindung zu den Toten im Moor.

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Rezension von Polykarp

Tom Schroeder soll sich eigentlich um die Seelen seiner Kollegen bei der Greifswalder Polizei kümmern, findet aber den Fund von drei Moorleichen wesentlich interessanter.

Die Moorleichen sehen allerdings nicht so aus wie die, die er aus archäologischen Museen kennt. Sie sind viel neuer, gar nicht ledrig verschrumpelt, und zunächst weist alles daraufhin, dass es sich um russische Zwangsarbeiter handelt, die in den letzten Kriegstagen ermordet worden sind. Allerdings, die erhaltenen Stoffreste sind zu solide, und der eine Tote trägt eine teure Schweizer Uhr, das passt so gar nicht zu Moorsoldaten. Im Schädel des einen Toten steckt noch die Kugel – doch niemand hat Zeit, sich auf die Suche nach dem dazugehörigen Gewehr zu machen, denn nun geschieht ein Mord.

Ein Geschäftsmann, der Bauern in Geldnot Land abkauft und es ihnen zu Wucherbedingungen wieder verpachtet, wird erschossen aufgefunden. Es gibt jede Menge landwirtschaftlicher Betriebe mit Mordmotiv, doch als sich herausstellt, dass der Geschäftsmann mit derselben Waffe erschossen worden ist wie vor 70 Jahren der Tote aus dem Moor, verringert sich die Menge der möglichen Mörder gewaltigst. Gesucht wird ein mindestens 90 Jahre alter Mörder. Andererseits könnte der Mörder von damals seine Waffe ja auch verliehen oder vererbt haben.

Kein Wunder, dass Tom Schroeder die Seelsorge erst mal an den Nagel hängt und lieber mit den beiden mit den Ermittlungen beauftragten Kommissarinnen auf Mörderjagd geht.

Die Lösung am Ende ist überraschend – und durchaus befriedigend, jedenfalls für Tom Schroeder, der sich dann wieder den Seelen widmen kann.

Weil der Autor Volker Pesch manchmal auch Jagdgeschichten mit überraschender Pointe schreibt, wird der tödliche Schuss zu Beginn des Buches natürlich von einem Hochsitz aus abgegeben. Überhaupt spielen Jäger eine große Rolle in den Ermittlungen, und die Sachkenntnis des Autos zeigt sich in unvergleichlichen Sätzen wie diesem: „Zwei der Wildscheine gingen über Kopf und blieben schlegelnd liegen.“